Was gibt's da zu frohlotten?
Glück ist ein großes Wort. Wir rennen ihm ständig hinterher, vor allem dann, wenn das Leben uns zuwider läuft. Dabei übersehen wir gern seinen kleinen Bruder, obwohl der uns stets vergnügt begleitet: Den Frohsinn. Nehmen wir ihn doch bei der Hand und gehen mit ihm gemeinsam durch den Alltag. Seien wir öfters froh über das, was wir haben, das, was wir sind und das, was wir sein können. Freuen wir uns am Duft von Toast am Morgen, am Blümchen im Asphalt-Spalt und dass wir den Zug erwischt haben. Über den Kuchen, der aufgegangen, den Schmerz, der weggegangen und die Sonne, die unter gegangen ist. Und mit der Zeit geht neben uns ein riesen Kerl, ein dicker, fetter Frohsinn, dessen Lächeln uns ansteckt. Ja, es gibt was zu frohlotten. Und wenn wir hinschauen, wird’s immer mehr.
Froh zu sein, bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.
(August Mühling, 1842)